Stanislaw Slowinski Quintet


Helmholtz–Hörsaal, TU Ilmenau

Mit seinem Debütalbum „Landscapes Too Easy To Explain“ (2016) stellte sich der polnische Jazzgeiger Stanislaw Slowinski in die Tradition der mittel-/osteuropäischen Jazz-Moderne. Die außergewöhnliche Besetzung seines Quintetts führte dabei zu im wahrsten Sinn des Wortes unerhörten Klangfarben, denn Violine und Flügelhorn sind nicht unbedingt Dauergäste in den Jazzkellern dieser Welt.

Slowinskis in epischer Länge gehaltenen Kompositionen sind sorgfältig ausgearbeitet, lassen aber genug Zeit und Raum für die Seele des Jazz – die Improvisation. Wer genau hinhört, kann auch eine folkige Note entdecken, die etwas Melancholisches in die Musik trägt. Das kann nur funktionieren, weil sich der Bandleader nicht in den Vordergrund spielt, sondern seinen Mitstreitern genug Möglichkeiten verschafft, um ihre eigene Klasse zu zeigen. Möglicherweise steht hier nach dem inzwischen etablierten Adam Baldych der nächste begabte polnische Musiker in den Startlöchern, um die Violine als Jazz-Instrument zu rehabilitieren. Man sollte sich das also schon deshalb live ansehen und -hören, um in zwanzig Jahren stolz behaupten zu können, man habe es ja schon damals gewusst.

Stanislaw Slowinski – violin
Zbyszek Szwajdych – trumpet
Kuba Pluzek – piano
Justyn Malodobry – bass
Dawid Fortuna – drums

https://www.stanislawslowinski.pl/blank-kphv7

https://www.youtube.com/watch?v=Q8aFZHFQfkg