David Helbock Trio (AUT)
Seit 2010 sorgte der vielfach ausgezeichnete 33-jährige Pianist vor allem mit seinem nonkonformistischen Trio Random/Control (Jazztage Ilmenau 2013) international für Aufsehen. Auch Helbocks aktuelles Trio zeigt unkonventionelle und humorvolle Facetten.
Raphael Preuschl (*1977) zupft nicht etwa Kontra- oder E-Bass, sondern eine Bass-Ukulele. „Sie klingt sehr laut und perkussiv, in gewisser Weise recht afrikanisch, was gut zu meiner Musik passt“, freut sich David Helbock. Entsprechend dynamisch, mitunter beinahe eruptiv spielt Herbert Pirker (*1981) sein Schlagzeug. In lyrischen Passagen ausgesprochen sensibel, in schnellen Momenten mit pointierter Energie und harten Beats, die sich fast schon Rock-Ästhetik nähern. Absichtsvoll lichtete das Trio im Lauf der Zeit immer mehr die Instrumentierung. Raphael Preuschl konzentrierte sich irgendwann ganz auf die Bass-Ukulele, David Helbock ließ alle Keyboards und Elektronik weg. „Eine Zeit lang suchte ich nach neuen Sounds und probierte viel aus. Letztlich kam ich aber zu dem Ergebnis, dass ich interessantere Klänge kreieren kann, indem ich die Klaviersaiten manipuliere“, beschreibt David Helbock seine derzeitige Fokussierung auf die mechanischen Möglichkeiten des Flügels. Helbock orientiert sich an Ideen George Crumbs. „Ich benutze nur solche Manipulationen, die ich schnell wieder entfernen kann“, erklärt er, „und wenn ich die Saiten mit der Hand zupfe oder Akkorde streiche, markiere ich mir vorher genau die Stellen, an denen ein bestimmter Klang entsteht.“ Bei jeder neuen Produktion überrascht der variable Virtuose mit persönlichen Ideen, die dem Zeitgeist eine Nase drehen und eindrucksvolles Profil zeigen.
David Helbock - piano
Raphael Preuschl - bassukulele
Reinhold Schmölzer - drums