SVIN (DK)
Café Bohne
Vom Bauernhof bei Magnus Fra Garden (Jazztage Ilmenau 2010) zu industrial war der Weg der Band erstaunlich kurz. SVIN (dänisch für Schwein) ist organisierter Lärm und lautstärkemäßig kaum zu toppen. SVIN fühlt sich musikalisch industrial brutal an. Was sich unter Avantgarde verkauft ist Rock und Jazz zwischen Nirvana und kathedralem Sound wie weiland Beaver & Krause. Ein heißkaltes Wechselbad. Ultrahart geprügelt kommt gleich nach poetisch gezupfter Gitarre.
Im zeitgenössischen Avantgarde-Jazz füllt SVIN durchaus eine bestehende Lücke, bleibt aber eigen. Wer nennt seine Songs schon „Muskelhund“. oder „Sankt Hans“? Und wo sonst ist ein elektronisch okatviertes Bariton zu hören? Auffällig aber eher zufällig die jazztypische Instrumentierung Saxophon, Klarinette und Posaune.
Die insgesamt hybride und wilde Musik von SVIN hat beinahe den Wert eines Soundtracks für ein surreales Road Movie, ein Möbiusband der Wendungen wie in David Lynchs Lost Highway.
SVIN war Teilnehmer des Trash-Jazzfestivals in Kopenhagen. Ihre aktuelle CD „Heimat“ ist bezeichnender Weise bei Mom Eat Dad Records erschienen.
Lars Bech Pilgaard - Gitarre
Henrik Pultz Melbye – Tenorsaxophon, Klarinette
Magnus Bak: Marching Bariton
Thomas Eiler: Schlagzeug