Von Hitler vertrieben von Stalin verfolgt — Der Jazzmusiker Eddi Rosner
Musikschule Ilmenau
Das politische Buch im Gespräch:
Lesung mit den Autoren Prof. Gertrud Pickhan und Maximilan Preisler und Konzert mit dem Dirk Engelhardt Quartett, Berlin
Wenn man heute einen Jazz-Fan oder einen Jazz-Musiker nach Eddie Rosner fragt, wird man mit großer Sicherheit nur ein Kopfschütteln ernten. Eddie Rosner ist nahezu vergessen. Bedauerlicherweise, denn als ganz junger Mann zu Beginn der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts war er einer der besten Jazz-Trompeter Deutschlands, ein glänzender Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter, hatte eine Lebensgeschichte von geradezu paradigmatischer Bedeutung für das 20. Jahrhundert: Leben in zwei Diktaturen, Flucht, erfolgreiche Gastspielreisen in ganz Europa, Migration in die Sowjetunion, rascher Aufstieg und tiefer Fall, künstlerische Triumphe in der Sowjetunion und Jahre als Strafgefangener in einem stalinistischen Arbeitslager waren Stationen, die den Rosner’schen Lebensweg prägten. Zurückgekehrt in seine Heimatstadt Berlin starb er dort enttäuscht, verarmt und vergessen.
Eddie Rosner war eine Ausnahmegestalt. Es ist deshalb als eine bedeutende Bereicherung der Zeit- und Musikgeschichte anzusehen, dass Gertrud Pickhan und Maximilian Preisler nach umfangreichen und minutiösen Recherchen in ihrem Buch „Von Hitler vertrieben, von Stalin verfolgt - Der Jazzmusiker Eddie Rosner“ das wechselvolle Leben dieses zu Unrecht vergessenen Musikers neu dargestellt haben.
Die zeit- und jazzgeschichtlich sehr interessante Lesung wird durch Musik von Eddi Rosner, neu arrangiert von Dirk Engelhardt, begleitet.